Da schon am Vorabend Streckenbesprechung und Hotelübernachtung
obligatorisch sind, reiste ich schon nachmittags an, und konnte so bereits
per Auto ein paar Punkte inspizieren.
Das brachte wichtige Orientierung auf den ersten 39km bis Torfhaus. Nach dem Start um 6:15h anfangs in einer Vierer-Spitzengruppe bei schönstem Frühlingswetter laufend, wurde es schon bis zum ersten VP zu warm für Langärmeliges. |
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Die steilen km 54 bis 58 auf dem Betonplattenweg hoch zum Brocken waren
von vorneherein als Gehpause geplant. Doch bei bis zu 30% Steigung und
Wärme ist selbst Gehen keine Erholung. Beim wolkenlosen Himmel bekomme ich Angst, ob mein vorher aufgetragener Sonnenschutz auch für den ganzen Tag langt, doch es reichte. Oben am Brocken schaue ich in jedes Gebäude sowie den Bahnhof hinein. Wenn ich bedenke, wie kalt und zugig es an so einem warmen Frühlingstag dort oben ist, möchte ich nicht bei schlechtem Wetter oben sein ! Sobald man jedoch die letzten 50 Höhenmeter wieder unter die Baumgrenze gelangt, wird es wieder spürbar wärmer. Auf dem Bergabweg vom Brocken runter überholt mich der zweite spätere Sieger Michael Wagner, somit bin ich auf Platz 4. Dann brauche ich Gehpausen und noch kurz vor dem Extra-VP von Michael Teinert bei km73 am Wasserfall in Königshütte (ganz toller Platz !) muss ich mich setzen und trinken. Und während ich dann am VP sitze, trifft mit Urs auf der Maur bereits der 5. Läufer ein. Gemeinsam brechen wir vom VP auf. Da ich die folgenden km stabil mit ordentlichem Tempo durchlaufe, bringe ich Abstand vor Urs und rechne bereits hoch, wann ich zu Kaffee und Kuchen in Rübeland eintreffe. Doch wegen dem gravierenden Verlaufer Nr. 3 hat Urs sogar den VP schon wieder verlassen, bis ich endlich dort bin. |
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Nach dem Oderteich scheint Mario Tempo zu machen, denn ich hole ihn so
schnell nicht ein. Als oben am Kanal die Beschilderung "Altenau über
Wolfswarte" fehlt, glaube ich schon wieder auf einem Umweg zu sein und
stürze dort auch noch. Doch diese Route entsprach sogar dem Track.
Erst am Ende des Bergabsprints nach der Wolfswarte (450 Höhenmeter
auf 6km auf breitem Weg !) fange ich Mario ein und wiederum gemeinsam
treffen wir am VP Altenau ein. Altenau verlasse ich deutlich schneller als Mario, aber ohne GPS und darum wieder mit Verlaufer Nr. 13, Mario dagegen mit GPS auf direktem Weg. Unterwegs im Bewusstsein, jetzt keulen zu müssen, um dadurch nicht Platz 3 zu riskieren, schaffe ich es sogar, ein paar Sekunden vor Mario am letzten VP in Clausthal einzutreffen ! Erst im Abstieg nach dem letzten VP konnte ich ohne Verlaufer im Endspurt 16 Minuten auf ihn herausholen. Bei km 211 muss ich zwar nochmal im Gestrüpp suchen, bevor ich den steilen Abwärtspfad hinter dem Aussichtsturm entdecke. Und kurz vor Schluss zieht sich noch der Ortsteil Freiheit wie Kaugummi, dann ist es geschafft ! So kamen wir noch vor dem Samstag nachmittag aufziehenden Regen ins Ziel (um 15:47h), wo kurz darauf das Bett lockt. Als ich nach 4,5 Stunden Schlaf von selbst aufwache, besichtige ich erstmal die Stadt sowie weitere Zieleinläufe, da ich sonst nicht die ganze Nacht durchschlafen würde. Nachts um halb zwei lege ich mich für weitere 5,5 Stunden ins Bett. Dann sind erst 13 oder 14 im Ziel ! Das heisst, dass ein Grossteil des Feldes auch noch die zweite Nacht benötigte ! |
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Laufberichte Thomas Herget, LG Fulda
Bildlegende :
*1 : Bilder von Matthias Schramm
*2 : Bilder von meiner hochwertigen Digitalkamera